BOGESTRA
Refugees „Welcome im ÖPNV“
Der Beitragder BOGESTRA löste beim prima Publikum Betroffenheit aus: ergreifende Musik und Bilder von Menschen auf der Flucht starteten die Präsentation.
Ausschlaggebend für dieses Projekt waren die im Einzugsgebiet der BOGESTRA ankommenden Flüchtlinge. Sie brachten Veränderungen und Herausforderungen mit sich. Das spürten insbesondere die Mitarbeitenden der BOGESTRA, die im Kundenkontakt stehen. Sie sahen dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Ist doch Mobilität eine wichtige Voraussetzung für Mobilität.
Als erste, schnelle Reaktion nahmen die Mitarbeitenden eine Idee der youngcaritas aus Essen auf: alle Besitzer von Zeitfahrausweisen mit der Möglichkeit zur Personenmitnahme sind animiert, zu gegebenen Zeiten eine Person unentgeltlich mitzunehmen. Erkennungszeichen hierfür ist ein Button mit dem Symbol „plus1“ an die Kleidung geheftet. Diese Aktion ist sehr gut angekommen.
Das reichte den Kolleginnen und Kollegen allerdings nicht. Sie hatten weitere Ideen und wollten gern direkt mit den Menschen in Kontakt treten, z. B. durch Kundentrainings in Flüchtlingseinrichtungen, durch Infobroschüren in verschiedenen Sprachen, portable Fahrscheindrucker in den Einrichtungen, sensibler Umgang bei Fahrkartenkontrollen usw.
Ähnliche Trainings finden schon seit Jahren erfolgreich in Zusammenarbeit mit der Polizei und der Verkehrswacht statt und sollten nun auch gemeinsam durchgeführt werden. Nach positiver Kontaktaufnahme mit Behörden, Sozialverbänden und natürlich den Flüchtlingswohnheimen ging es los. Dank mehrsprachiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vieler Flüchtlingskinder als Dolmetscher, fand die Begrüßung statt.
Aufgrund von Sprachbarrieren griffen die Mitarbeitenden auf ihre Erfahrung mit Gehörlosentrainings zurück. Sie gestalteten das Training genial einfach als Pantomime. Die Trainer trugen rote T-Shirts mit Aufdruck eines „Daumen runter“ Zeichens und das Wort „falsch“ in 11 verschiedenen Sprachen oder grüne T-Shirts mit dem entsprechenden „Daumen rauf“ Zeichen, sowie das Wort „richtig“ in ebenfalls 11 verschiedenen Sprachen. Spielerisch wurde so u. a. die Sicherung des Kinderwagens oder die Funktionsweise der Videoschutzanlage erklärt. Natürlich wurden auch die Tarife erklärt.
Landespolizei und Verkehrswacht übernahmen die Fahrradübungsstrecke und die Helmberatung vor Ort. Im Ergebnis ist ein nicht nur notwendiges, sondern auch sinnvolles, öffentlichkeitswirksames Training zustande gekommen. Berührungsängste wurden ab- und Verständnis auf beiden Seiten aufgebaut.
Der Betriebsablauf ist dank dieser Maßnahmen für beide Seiten viel stressfreier. Die BOGESTRA konnte Mehreinnahmen im 6stelligen Bereich verzeichnen. Auch zukünftig werden diese Maßnahmen weitergeführt als Beitrag zur Flüchtlingshilfe aber auch für ein besseres Miteinander.