Prima Klima für den Fahrdienst:
Handlungssicherheit in bedrohlichen Situationen
Zwei junge Männer, die Gesichter in ihren Kapuzen nicht zu erkennen, je eine Bierflasche in der Hand betreten laut miteinander sprechend die prima Bühne. Die Stimmung ist spürbar aggressiv aufgeladen. Das Ziel der beiden ist der Bus, der dort an der prima Haltestelle steht. Sie steigen ein, laut gröhlend und ohne Ticket. Als der Busfahrer die Tickets einfordert, droht die Situation zu eskalieren. Zum Glück gibt es an dieser Stelle einen Schnitt und ein Polizeibeamter betritt die Bühne. Das Publikum atmet auf.
Diese Situation hat wohl jeder Busfahrende schon einmal erlebt. Aus diesem Grund wünschte sich das Fahrpersonal der DSW 21 ganz konkret praxisbezogene Hilfestellung. Das Kommissariat Kriminalprävention der Polizei Dortmund konnte als Kooperationspartner gewonnen werden. Mitarbeitende der DSW 21 und des Kommissariats Kriminalprävention/ Opferschutz erarbeiteten gemeinsam an einem Konzept für einen 2- tägigen Kurs, mit folgenden Schwerpunkten:
• Verhalten im öffentlichen Raum
• Sensibilisierung für Gefahrensituationen im Zusammenhang mit Bedrohungs- und Gewaltproblematiken
• Vermittlung von Handlungssicherheit und Veränderung der eigenen Einstellung in Gefahrensituationen, Üben von Lösungsmöglichkeiten
• Stärkung von Zivilcourage und Zeugenverhalten
Neben dem Deeskalationstraining, das die Fahrenden ohnehin durchlaufen, verfolgt dieses Seminar ein anderes Ziel: die Teilnehmenden sollen erfahren, wie sich Konfliktsituationen entwickeln, ab wann sie eskalieren und wie sie sich aus dieser Situation herausziehen können. Die eigenen Verhaltensmuster sollen erkannt und reflektiert werden. Wie Provokation Aggressionen forcieren und dadurch die Wahrnehmung und das eigene Verhalten beeinflussen. Mit diesem Wissen kann jeder Teilnehmende seine eigene Strategie entwickeln, um bedrohliche Situationen möglichst gefahrlos managen zu können. Die in diesem Kurs vermittelten Inhalte können auch als Grundlage für weitere Schulungen genutzt werden, z. B. Kurse für Zivilcourage für Bürger oder Fahrgäste, Schüler als jugendliche Fahrzeugbegleiter etc. .