Weiterentwicklung des betrieblichen Wiedereingliederungsmanagements
Ein Termin in der Personalabteilung? Oftmals ist dieser von einem mulmigen Gefühl begleitet. Aber auch die Mitarbeitenden der Personalabteilung kommen gelegentlich in einen Rollenkonflikt. Am Beispiel des BEM – dem betrieblichen Eingliederungsmanagement – machte die Rheinbahn es deutlich. Die Personalabteilung hat auf der einen Seite disziplinarische Aufgaben, auf der anderen Seite soll sie einfühlsam und vertrauensvoll Rückkehrgespräche nach langer Krankheitsphase mit den Mitarbeitenden führen. Dazu ist sie nach Sozialgesetzbuch verspflichtet. Wie soll das gehen?
Die Idee zur Lösung auf Augenhöhe kam seitens der betroffenen Kolleginnen und Kollegen. Kurzerhand wanderte das BEM von der Personalabteilung in den Bereich Gesundheit und Soziales. Dann wurden aus den verschiedenen Unternehmensbereichen BEM-Berater und Beraterinnen gesucht und ausgebildet. Inzwischen können die betroffenen Kolleginnen und Kollegen, die zu einem BEM eingeladen werden, ihren persönlichen BEM Berater auswählen. Es steht für jede Personengruppe, Alterslage oder Lebenssituation ein Berater oder eine Beraterin zur Verfügung. Dieses deutliche Zeichen der Wertschätzung zahlt sich aus: die Teilnahme am BEM erreicht jetzt bis zu 70 %.
Es gibt weitere Vorteile. Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsärztin, Psychologin, Betriebsrat, Schwerbehindertenvertretung und dem Sachgebiet zu Gesundheitsfragen hat sich deutlich verstärkt. Zudem freuen sich die BEM Beratenden über den erweiterten Verantwortungs- und Aufgabenbereich.