Die papierlose Haltestelle
„Miss Peel, we‘re needetd!“, tönt es durch die Halle, dann knallt es auch schon auf der prima Bühne, Miss Peel und Mr. Steed übernehmen. Auf Englisch und mit Konfettikanonen. Mit Schirm, Charme und Melone präsentierte die Stuttgarter Straßenbahn AG ihr Projekt.
Ziel war es, die Haltestelle „Degerloch“ komplett papierlos zu gestalten. Es sollte diese Haltestelle sein, da hier ein hohes Fahrgastaufkommen mit vielen Umsteigern zwischen Stadt- und Zahnradbahn, sowie mehreren Buslinien herrscht. An dieser Haltestelle gibt es einen hohen Bedarf an Informationen. Von der papierlosen Haltestelle verspricht sich die SSB schnellere und damit aktueller bereitgestellte Informationen für die Fahrgäste. In Papierform nicht leicht umzusetzen, neben dem jährlichen Fahrplanwechsel gibt es temporäre Fahrplanänderungen z. B. infolge von Bau- oder Sanierungsmaßnahmen etc.. Dazu kommt der Material- und Zeitaufwand: die Informationen müssen erstellt, gedruckt, verteilt und aufgehängt werden.
Also setzten sich Kolleginnen und Kollegen aus vier verschiedenen Abteilungen zusammen und entwickelten gemeinsam die funktionalen und qualitativen Anforderungen an die papierlose Haltestelle: Bildschirme mit interaktiven Displays, dem dazugehörigen Hintergrundsystem zur Datenversorgung usw.. Der Datentransfer geschieht nun von zentraler Stelle aus, ein Aushangwechsel vor Ort ist nicht mehr notwendig. Dank Zoom-Möglichkeit wird die Lesbarkeit verbessert. Für Rollstuhlfahrende wird die Nutzung durch Umschalten der Bedienleiste am unteren Rand des Displays erleichtert. Über das Klickverhalten der Kunden können jetzt Rückschlüsse über die Nutzungshäufigkeit der einzelnen Informationen geschlossen werden. Die Pilotphase endet im September 2017. Die gesammelten Erfahrungen mit ihrer papierlosen Haltestelle teilt die SSB im Rahmen eines VDV-User-Kreises mit weiteren Verkehrsunternehmen. So können interessierte Verkehrsunternehmen von den bereits gesammelten Erfahrungen der SSB profitieren.