BOGESTRA – Sieger 2013!

Schienenkopfbenetzung – das Schienenkreischen erfolgreich besiegt!

Das „Kurvenquietschen“ ist ein weitverbreitetes Problem. Beschwerden von Anwohnenden sind an der Tagesordnung. Besonders, weil mit zunehmender Verwendung von Flüsterasphalt der Straßenlärm von Pkw und Lkw verringert wird. Dadurch erscheint der Schienenverkehr lauter. Da ist guter Rat teuer! Ein Austausch mit anderen Verkehrsunternehmen zeigte, dass alle dieses Problem kennen und verschiedenste Lösungsansätze versuchten, allerdings mit wenig Erfolg. Ein Team der BOGESTRA nahm das Problem ganz genau unter die Lupe und fand heraus: Grund für das Kurvenquietschen ist die Reibung zwischen Lauffläche des Rades und Schienenkopf beim Durchfahren einer Kurve. Das Problem wäre behoben, wenn der Schienenkopf einfach geschmiert werden könnte.  Allerdings hätte das negative Folgen für PKW, Motorräder usw. die ebenfalls diese Fahrspur benutzen. So scheidet diese Möglichkeit aus. Beobachtungen zeigten allerdings, dass bei Regen kein Schienenquietschen auftritt. Das war die Idee! Zur Sicherheit wurden seitens des Arbeitskreises noch diverse Versuche gestartet und tatsächlich: Das Quietschen tritt nicht auf, wenn die Schienenköpfe mit Wasser benetzt werden. Jetzt galt es nur noch auszutüfteln, wie der Fahrer oder die Fahrerin der Straßenbahn in den Kurven „Regen“ erzeugen kann.

Es wurden wieder viele Versuche gestartet, anfangs sogar mit Düsen aus dem Aquaristik Zubehör. Der jetzt im Einsatz befindliche Prototyp besteht aus Sprühdüsen, die vor die erste Achse der Straßenbahn montiert wurden. Versorgt werden sie durch eine Wischwasserpumpe aus einem Wischwasserkanister. Die Steuerung läuft vollautomatisch über GPS und Wegstreckensignale, so dass der Fahrer oder die Fahrerin nicht durch die Bedienung der Anlage abgelenkt wird. Zudem verfügen die Tanks über eine Füllstandüberwachung. Die technische Aufsichtsbehörde NRW hat zum Glück auch keine Einwände, so dass das Problem des Kurvenquietschens, dank der genialen Idee der findigen Mitarbeitenden der BOGESTRA Verkehrsunternehmensweit jetzt der Vergangenheit angehören dürfte. Eine wirklich preiswürdige Innovation!

Rheinbahn Düsseldorf

Kanalkamerasystem

Damit die Zuschauer sich mit der Problematik von unterirdischen Rohrleitungssystemen vertraut machen können, brachten die Kollegen der Rheinbahn kurzerhand ein unterirdisches Rohrleitungssystem auf die Bühne. Sehr anschaulich demonstrierten sie, was die Rohre so alles verstopfen lässt: Das fängt an bei Laub und Dreck, geht über dicke eingewachsene Wurzeln bis hin zu toten Tieren. Die Verstopfung hindert dann den reibungslosen Abfluss des Wassers. Überflutete Gleisanlagen u. ä. sind die Folge. Manchmal sind unsachgemäße Bautätigkeiten die Ursache. Nur war der Nachweis durch die Rheinbahn schwierig, dass z. B. eingelaufener Teer oder falsch zusammengesetzte Rohrverbindungen ursächlich für die Verstopfung und die folgende Überschwemmung gewesen sind. Größtes Problem: Eine Ortung der genauen Schadenstelle ist oft schwierig, weil Rohre eben unterirdisch verlegt sind.

So musste häufig ein Hochdruckwagen an die vermutete Stelle geordert werden, um Wasser in die verstopften Rohre zu pumpen oder eine mechanische Reinigung zu versuchen. Hilft das nichts, bleibt nichts weiter, als die Straße auf zu reißen, um den Fehler zu orten. Mit Einführung des Kanalkamerasystems geht die Suche viel einfacher! Fehler können bis auf einen halben Meter genau ausfindig gemacht werden. Die Straße auf bloßes Vermuten hin aufzureißen, entfällt. Allein dieses Vermeiden von unnötigen Bauarbeiten spart enorm viel Zeit und Kosten ein. Zudem können evtl. Baumängel  nun endlich den Fremdfirmen nachgewiesen werden. Ein weiterer Vorteil ist die Übernahme der Daten (Infos, Filme, Informationen über das Kanal- und Entwässerungssystems)  in die Infrastrukturdatenbank  der Rheinbahn AG. Hiermit wird jedem, der Zugriff auf diese Datenbank hat ermöglicht, Einsicht zu nehmen.  

Eine super Verbesserung, nicht nur für die Rheinbahn AG!

ssb Stuttgart

Sonnenstrom ist prima- schont die Kasse und das Klima!

Für die ssb sind ökologische Aspekten bei der Abwicklung von Bauprojekten wichtig. So werden Neubauten bspw. mit Flachdächern ausgestattet, die begrünt werden können. Bei der Kälte- und Wärmeerzeugung wird auf die Geothermie (Erdwärme) gesetzt. So lag die Idee nahe, vorhandene Dachflächen für Photovoltaik (PV) zu nutzen. Doch der Teufel liegt bekanntlich im Detail. So setzte sich ein engagiertes Team der SSB das Ziel, bestehende Zweifel an der Realisier- und Umsetzbarkeit aus dem Wege zu räumen. Hierfür wurden umfangreiche Untersuchungen angestellt, wie etwa  

  • baulicher Zustand der Dachflächen (Statik und Last, Allgemeinzustand etc.),
  • geeigneten Komponenten (Suche nach Trägersystemen für die PV-Module, Auflastungsmöglichkeit …)
  • gesetzlichen Vorschriften und Auflagen
  • Auswirkungen auf Versicherungen u.ä.  
  • Investitionsbedarf und Wirtschaftlichkeit der Anlagen

 Letztendlich blieben nach sämtlichen Prüfungen von 122 möglichen Dächern der ssb 13 Dächer übrig, auf denen eine PV-Installation Sinn machen würde. Zur Umsetzung der 1. PV-Anlage wurde sich für ein Objekt mit optimaler Süd-Ausrichtung und 25° Dachneigung entschieden: Dem bekannten und gut besuchten Waldheim. Nach 5 Wochen Einbau im laufenden Betrieb (bedingt durch Unterbrechungen wg. Veranstaltungen im Gebäude) sind die Kollegen inzwischen Experten bei der Installation von PV Komponenten und den eingesetzten Optimizern. Jetzt ist die PV Anlage seit 5 Monaten in Betrieb und hat alle Erwartungen übertroffen. Zudem  verstärkt diese Aktion die öffentliche Wahrnehmung der ssb als ökologisches, ökonomisches und sozial nachhaltig agierendes Unternehmen des ÖPNV, welches den Umweltschutz ernst nimmt!

 

RNV Mannheim

Alkohol im Griff?

Umgang mit dem Konsum von Suchtmitteln im Fahrdienst 

Viele Menschen glauben, über die Alltagsdroge Alkohol gut Bescheid zu wissen. Doch der Übergang vom gelegentlichen „Bierchen“, über dessen Missbrauch, bis hin zur Abhängigkeit verläuft häufig schleichend. Viele nutzen Alkohol oder andere Suchtmittel zur Entspannung oder beim Abbau von Ärger, Stress oder Frust. Das birgt die Gefahr des Suchtmittelmissbrauchs bis hin zu einer potentiellen Abhängigkeit. 

Dem Publikum in Hohenroda zeigte das Team der RNV ein weiteres, unterschätztes Problem, mit einem selbst gedrehten Film auf: dem Restalkohol!  In ihrem Film präsentierten sie eine bekannte Situation: Kolleginnen und Kollegen sitzen nach Feierabend beisammen und trinken ein Glas Wein oder Bier. Sie unterhalten sich angeregt, kegeln dabei, aus dem einen Bier werden 2, vielleicht noch ein „Schnäpschen“ dazu. Kein Problem, wenn man am nächsten Tag erst gegen Mittag seinen Dienst als Busfahrer antreten muss, ODER?? Nein!! Denn um den Restalkohol im Blut abzubauen braucht der Körper seine Zeit. Auch langes Duschen, viel Kaffee etc. sind keine Beschleuniger! 

Als nun ein Kollege sich seinem Teamleiter offenbarte und mutig bekannte: ich habe ein Alkoholproblem! Standen sofort folgende Fragen im Raum:

  • Was muss ich tun?
  • Was muss der Betroffene tun? 
  • Was darf der Betroffene nicht tun?

 14 Teamleitende der RNV informierten sich in Eigeninitiative bei einem Seminar beim Baden-Württembergischen Landesverband für Suchtfragen. Ziel war es, das erworbene Wissen an die Mitarbeitenden weiter zu geben, sie zu sensibilisieren im Umgang mit Alkohol oder anderen Suchtmitteln. Und das mit Erfolg: Die Rückmeldungen der Kolleginnen und Kollegen aus dem Fahrdienst sind durchweg positiv. Klar ist aber auch: Das Thema „Sucht“ bedarf der kontinuierlichen Aufmerksamkeit!

Damit Missbrauch von Suchtmitteln kein Tabuthema bleibt wird bei der RNV durch diese Initiative, nicht nur im Fahrdienst, offen mit diesem Thema umgegangen.

Stadtwerke Osnabrück

Das Osnabrücker Lehrfahrer Modell 

Neu eingestellte Busfahrerinnen und Busfahrer werden in Verkehrsbetrieben in der Regel nicht einfach in den Bus gesetzt mit der Aufforderung, „Jetzt fahr mal los!“ Normalerweise gibt es jemanden an die Seite, der oder die sich im Streckennetz und den örtlichen Gegebenheiten auskennt. Die Einweisung erfolgt mal mehr, mal weniger gut, je nachdem, wer einem an die Seite gestellt wurde, und wie die „Chemie“ untereinander stimmt. „Optimal ist das nicht“, sagten sich ein Fahrdienstleiter und ein kleines Team aus dem Fahrerkreis der Stadtwerke Osnabrück. Denn z. B. junge Azubis haben ganz andere Bedürfnisse, als neue Mitarbeitende aus anderen Verkehrsunternehmen oder Umschüler und Umschülerinnen. Die bisherige Methode bedurfte ihrer Meinung nach einer Modifizierung!  

In Workshops wurden Ideen eingebracht und zu einem Konzept entwickelt: Heute werden neue Fahrdienstmitarbeitende in den ersten Wochen durch ein kleines Team (2-3 Kolleginnen und Kollegen) begleitet. Das Team entscheidet, je nach Dienstplan, wer den oder die „Neuen“ begleitet. Die Entscheidung, ob sie im Team oder Einzeln begleiten, ob sie morgens, abends oder nachts fahren, trägt das Team selbst. Sie tragen in der Einführungsphase die alleinige Verantwortung. Auf diese Weise verschaffen sie dem neuen Mitarbeitenden einen angenehmeren Übergang in den regulären Linienbetrieb. Das Team bleibt auch weiterhin als Ansprechpartner erhalten. Dokumentiert wird die Ausbildung durch Ausbildungspläne und Protokolle und einen Feedbackbogen am Ende der Ausbildung, für das Team und den Lernenden. So lernen nicht nur Lehrschüler vom Lehrfahrer, sondern tatsächlich auch umgekehrt. Die Betreuung durch Lehrfahrende verschafft den neuen Kolleginnen und Kollegen schnell ein Gefühl der Zugehörigkeit und bringt ihnen Selbstvertrauen im Umgang mit dem Fahrzeug oder im Kundenumgang. Sie kennen sich im Streckennetz aus und wissen um die Besonderheiten. Das alles wirkt sich nachweisbar positiv auf die Unfallstatistik, die Abbrecherquote und die Kundenbeschwerden aus. 

Eine prima Idee, die gern kopiert werden darf!