intellience Hannover

intelliance06Senioren im ÖPNV
Gruppenleiter der üstra AG entwickeln ein altersgerechtes Kundenkonzept

Der demografische Wandel verändert die Anforderungen an die Verkehrsbetriebe. Seit 1996 beschäftigt die üstra daher u.a. eine Key-Account-Managerin für die Zielgruppen „Mobilitäts-eingeschränkte, Frauen und Senioren“. Nachdem in Gruppentagen immer wieder Probleme mit dem Verhalten älterer Fahrgäste angesprochen wurden, kamen die Teamleiter zum Ent-schluss, sich um diese Personengruppe intensiver zu kümmern. Die Idee der Teamleiter: Die Menschen dort abholen, wo sich ihr Lebensmittelpunkt befindet. In Absprache mit der „Key-Account-Managerin“ nahmen sie Kontakt zu Senioreneinrichtun-gen auf, besuchten diese vor Ort und und entwickelten ein abwechslungsreiches und seniorengerechtes Programm:  Zunächst werden die Senioren mit dem Bus von „zu Hause“ abgeholt und zum Betriebshof gefahren. Dort wird ein Video zur Geschichte der üstra präsentiert. Besonders die Bilder der Nachkriegsgeschichte in und um Hannover stoßen auf reges Interesse.

Es folgt ein praktischer Teil am Omnibus: Ein- und Ausstieg an verschiedenen Türen, Sicherheitseinrichtungen, Einklemmmschutz etc. wurden vorgeführt und eingeübt. Im Anschluss geht es in die Betriebswerkstatt. Hier werden Pflege und Wartung, sowie die Reinigung der Fahrzeuge demonstriert, inklusive einer vergnüglichen Fahrt durch die Waschanlage. Anschließend diskutieren Fahrer und Teamleiter bei Kaffee und Kuchen die Anliegen der älteren Fahrgäste. Zusätzlich werden viele Informationen zu Tarifen, Strecke, Liniennetz etc. gegeben.

Der Erfolg: Die Teilnehmer nutzen die Verkehrsmittel mit einem wesentlich besseren Gefühl und in der Gewissheit, dass vorne am Lenkrad jemand sitzt, der sich um seine Kunden bemüht und besonders auf mobilitätseingeschränkte Fahrgäste achtet.

BVG Berlin

berlin061Anti-Schlitzer-Foundation
Die Anti-Schlitzer-Foundation ist ein Auszubildendenprojekt

Ziel ist die Eindämmung des ausufernden Vandalismus insbesondere in Bussen und Bahnen, die BVG musste im Jahre 2005 Vandalismusschäden in Höhe von über 5 Millionen Euro verzeichnen.  Es wurde überlegt, wie die vor allem jugendliche „Zielgruppe“ am besten angesprochen werden konnte.Ein Videospot -von Jugendlichen für Jugendliche- wurde entwickelt und läuft nun im Fahrgastfernsehen auf den Berliner U-Bahnen. Aussage des Films: Was wäre, wenn der Spieß einfach mal umgedreht wird?Dazu sehen wir, wie der jugendliche Täter sein Kinderzimmer verlässt, um auf nächtliche (Vandalen-)Streifzüge zu gehen.  Für die Eltern Anlass genug, doch einfach mal im Kinderzimmer ein bißchen die Scheiben zu zerkratzen… 

Ziel des Projektes ist es letztendlich, die Schäden insbesondere am Eigentum der BVG zu reduzieren. Mittel, die bisher an die Schadensbeseitigung gebunden sind, können anderweitig sinnvoller genutzt werden.Da das Projekt erst in der ersten Jahreshälfte 2006 gestartet ist, können derzeit noch keine Aussagen über den Erfolg der Kampagne gemacht werden. Innerbetrieblich hat das Projekt jedoch auf alle Fälle den Erfolg, dass der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit zwischen den Auszubildenden, die quer aus allen Ausbildungsgängen stammen, gestärkt worden ist.

ssb Stuttgart

Mehrwert – Lernen in fremden Lebenswelten
SSB-Azubi wagen Sprung in „kaltes Wasser“

 „Sozialkompetenz“ ist eine Fähigkeit, die mehr und mehr im Berufsalltag nachgefragt wird und entsprechend erlernt werden muss. Dieses „Soziale Lernen“ beinhaltet beispielsweise die Auseinandersetzung mit (andersartigen) Einstellungen, Haltungen oder Wertorientierun-gen, die Entwicklung von Fähigkeiten wie Empathie oder Konfliktregelung, aber auch die Auseinandersetzung mit eigenen Gefühlen, Stärken und Schwächen. Wie kann dieser Lern-prozess direkter geschehen, als durch das „Eintauchen in fremde Lebenswelten“? Genau dies wagten ab Mai 2005 SSB-Azubis. Anfangs mit durchaus „gemischten Gefühlen“. Für zwei oder drei Wochen tauschten sie freiwillig ihren Arbeitsplatz in Möhringen für ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung ein. Partner für die gewerblichen Azubis im dritten Lehrjahr war etwa die Karl-Schubert-Werkstätten für Lernbeeinträchtigte. Dort fertigten die angehenden Facharbeiter z.B. Arbeitserleichterungen für die Behinderten an.

Im Gegenzug zeigten die SSB-ler den Mitarbeitern der Einrichtung ihren Betrieb.Die kaufmännischen Azubis konnten ihr zweiwöchiges Praktikum in Einrichtungen wie dem sozialpsychiatrischen Dienst, Arbeitslosenprojekten oder durch Betreuung demenzerkrankter Senioren absolvieren. Auch hier stellten sich die jungen SSBler den neuen und fremden Situationen in der Regel allein, manchmal zu zweit. Einige hatten „zu Beginn des Projektes schon ein bisschen das Gefühl, ins kalte Wasser geschmissen worden zu sein“. Aber letztlich erkannten die Teilnehmer, dass etwa „Behinderte im Prinzip die gleichen Probleme haben“.Das gemeinsame Fazit der Ausbildungsleitung, der Agentur „mehrwert“, die dieses Projekt betreute, aber auch der Kooperationseinrichtungen ist so positiv, dass dieses Lernarrangement künftig zu einem festen Bestandteil der SSB-Ausbildung wird.

LVB Leipzig – Sieger 2005!

ehrungleipzig05LVB-Beitrag „MACS – ein Projekt mit Zukunft“
belegt ersten Platz beim diesjährigen PRIMA-Wettbewerb

 Es begann mit einer spontanen Idee in der Frühstückspause und wuchs zu einem Projekt, bei dem gewerbliche und kaufmännische Auszubildende gemeinsam Ideen und Vorstellungen entwickelten und verwirklichten, eigenständig Problemstellungen bewältigten sowie einen praxisnahen Bezug zu den Abläufen und Strukturen des Unternehmens schufen. 
Den beim Schienenschweißen eingesetzten Lehrlingen des Ausbildungszweiges Mechatroniker war aufgefallen, dass die zum Absaugen des Schweißrauchs eingesetzte Anlage relativ schwer und unhandlich war und bei Benutzung eine für den Rücken ungünstige Zwangshaltung erforderte. Hartnäckig verteidigten sie die Idee, die mobile Rauchgasabsauganlage im Rahmen der Lehrausbildung zu verbessern, gegen anfängliche Bedenken und gewannen Lehrausbilder und Geschäftsführungen für ihren Plan.
Acht Auszubildende des Konzerns Leipziger Verkehrsbetriebe aus den Ausbildungsrichtungen Industriekaufleute, Bürokaufleute, Mechatroniker und Kommunikationselektroniker realisierten schließlich das Projekt, mit dem Ziel, die bei der IFTEC zum Schienenschweißen eingesetzte mobile Rauchgasabsauganlage zu verbessern und die Möglichkeit der Vermarktung des Geräts zu prüfen. Dazu wurden Arbeitsstrukturen gebildet und Verantwortungsbereiche an die Projektmitglieder verteilt.
Diese beinhalteten:

• Marktanalyse mit Bedarfsermittlung
• Arbeitsplanung
• Kostenkalkulation
• Wirtschaftlichkeitsrechnung
• Absatzplanung
• Technologische Ablaufplanung
• Materialeinkauf
• Bau verbesserter Absauganlagen
• Kundenanalyse
• Angebotserstellung. 

Innerhalb des Projektes konnten die Auszubildenden in eigener Verantwortung Ideen und Vorstellungen entwickeln und verwirklichen, mussten aber auch auftretende Probleme eigenständig bewältigen. Dabei konnten sie sich allerdings stets auf die helfende Unterstützung der beteiligten Unternehmen verlassen. Die Arbeit erforderte ein hohes Maß an Selbstdisziplin, Kritikfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Eigeninitiative. Kreatives Denken, Komunikationsfähigkeit und Verantwortung in ein gemeinsames Ziel einfließen zu lassen und das Zusammenwirken von gewerblichen und kaufmännischen Aktivitäten hautnah zu erleben, waren für die Auszubildenden wertvolle Erfahrungen, die wesentlich zur Verbesserung der Ausbildung beitrugen.

Rheinbahn Düsseldorf

dsseldorf051Mit dem „Hotel KombiTicket“ ….
…. zum PRIMA-Wettbewerb 2005

Die Rheinische Bahngesellschaft AG ging beim diesjährigen PRIMA-Wettbewerb mit dem „Hotel KombiTicket“ an den Start. Die Idee zum Hotel kam einem Kollegen während eines Musicalbesuches in Hamburg, wo er von seinem Hotel ein kostenloses ÖPNV Ticket zur Fahrt zum Musical zur Verfügung gestellt bekam. Das Prinzip ist ganz einfach: Der Hotelgast erhält vom Hotel seinen Zimmerausweis mit einem entsprechenden Vermerk. Damit kann er dann vom Tag der Ankunft bis zur Abreise alle Busse und Bahnen im ganzen Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) nutzen. Die Hotels zahlen pro Übernachtungsgast einen pauschalen Betrag, der bei Vertragsabschluss jeweils in Abhängigkeit von der Hotelgröße ausgehandelt wird. Die Abrechnung erfolgt einmal pro Quartal auf Basis der Belegungsstatistik und kann ggf. durch Einsicht der Betriebsunterlagen geprüft werden.  Die Vorteile für den Gast liegen auf der Hand: Sie müssen sich nicht mehr mit Tarifen der jeweiligen Stadt beschäftigen, sie müssen sich nicht mehr um die Beschaffung eines Tickets kümmern und Sie können im ganzen VRR mobil sein vom Anreise- bis zum Abreisetag. Auch die Hotels haben inzwischen den Vorteil des Hotel-Kombiticket erkannt, da sie einen Service anbieten, der sie von anderen Hotels unterscheidet. Sowohl für Hotel-/Fahrgäste als auch für interessierte Verkehrsunternehmen und Hotels stehen weitere Informationen im Internet unter www.hotel-kombiticket.de zur Verfügung. Hier können sich z.B. die beteiligten Hotels kostenlos eintragen. Inzwischen wurden mit über 20 Hotels Kombiticket-Verträge in Düsseldorf geschlossen und weitere stehen kurz vor dem Abschluss! Große Unterstützung erhielten die KollegInnen durch die Projetkarbeit der kaufmännischen Auszubildenden.

Diese erstellten eine Bedarfsanalyse zum Hotel KombiTicket. 500 Düsseldorfer Besucher wurden an der Messe, am Flughafen und am Hauptbahnhof zu den Vorzügen eines Hotel KombiTickets befragt. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen: 90% der 500 Befragten würden sich ein Hotel KombiTicket als Serviceleistung der Hotels wünschen. 380 Befragte würden ein Hotel mit diesem Angebot sogar bevorzugen. Jedoch wollte sich keiner der 500 Befragten während seines Aufenthalts mit den Preisen und Tarifen der fremden Stadt auseinandersetzen. Nachdem klar war, dass definitiv Bedarf an einem Hotel KombiTicket bestand, entwickelten die Auszubildenden in Zusammenarbeit mit dem Marketing und der Hausdruckerei einen Flyer, der auf das einmalige Hotel KombiTicket aufmerksam machen sollte. Anhand dieser Arbeit erlernten die Azubis das Managen von Projekten, konnten Ihre Fertigkeiten und Ideen einbringen und konnten so zum Unternehmenserfolg beitragen.