Deckelheber
Im oberirdischen Schienennetz der VGF befinden sich ca. 1.500 Schienenentwässerungskästen. In den Kästen sammelt sich sämtlicher Unrat der Straßenoberfläche, der mit dem Regenwasser eingespült wird. Ohne die Entwässerungskästen würde sich der Oberflächenunrat und der Bremssand in den Schienenrinnen sammeln und durch die darüber fahrende Straßenbahn verfestigen. Die Folge wären u. a. verstopfte Gleisrillen, die zu Entgleisungen führen können, oder bei Regen, überflutete Straßen. Die Kästen müssen daher regelmäßig gereinigt werden.
Durch Verschmutzung, Wasser, Streusalz etc. sind die Deckel der Kästen mit der Zeit aber so verrostet, dass es beim Öffnen Probleme gibt. Hinzu kommt, dass die Deckel durch den Individualverkehr stark in ihren Sitz gepresst werden und sich noch schwieriger öffnen lassen. Mit herkömmlichem Werkzeug ist nichts mehr auszurichten. Bei Anwendung von Gewalt, wie z. B. Hebelwirkung werden eher die Entwässerungskästen beschädigt oder im schlimmsten Fall, verletzen sich die Mitarbeitenden. Mit zunehmendem Alter der Kästen verschärft sich das Problem, festsitzende Deckel lassen sich einfach nicht mehr öffnen.
Diese Situation beschäftigte die zuständigen Mitarbeitenden der Gleis- und Weichenreinigung, es gab viele Diskussionen und Versuche, aber nichts führte zu einem dauerhaften Erfolg. Bis eines Tages ein Reparaturtrupp zum Reparieren defekter Entwässerungskästen mit vor Ort war. Nach Begutachtung des Problems stellte ein Kollege die Frage: „Warum löst ihr euer Problem nicht hydraulisch?“. Das war die Lösung, jetzt musste nur noch ein Gerät gebaut werden! Mit vereintem Wissen und Erfahrungsaustausch wurde ein alter Hydraulikantrieb eines Tores zweckentfremdet und zum Deckelheber umfunktioniert.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Ein Deckelheber made by VGF ist dabei entstanden und hat den Praxistest ohne Probleme bestanden. Durch den integrierten Druckzylinder (bis 20 t) wird eine so hohe Kraft auf einen festsitzenden Deckel ausgeübt, dass er problemlos gehoben werden kann. Und zwar ohne den Entwässerungskasten oder die Gleisanlage zu beschädigen. Das ist auch gut für die Mitarbeitenden.