Archiv
- Prima Wettbewerb 2024
- Prima Wettbewerb 2023
- Prima Wettbewerb 2019
- Prima Wettbewerb 2018
- Prima Wettbewerb 2017
- Prima Wettbewerb 2016
- Prima Wettbewerb 2015
- Prima Wettbewerb 2014
- Prima Wettbewerb 2013
- Prima Wettbewerb 2012
- Prima Wettbewerb 2011
- Prima Wettbewerb 2010
- Prima Wettbewerb 2009
- Prima Wettbewerb 2008
- Prima Wettbewerb 2007
- Prima Wettbewerb 2006
- Prima Wettbewerb 2005
- Prima Wettbewerb 2004
- Prima Wettbewerb 2003
- Prima Wettbewerb 2002
Rheinbahn AG
/in Prima Wettbewerb 2016Neue Wege in Richtung Zukunft:
Vorbeugende Qualifizierung langjähriger Mitarbeiter /innen
Die Rheinbahn wirft mit Geld um sich, lässt die Puppen tanzen und erzählt Märchengeschichten!? Schön wäre es.
Erzählt wird die wahre Geschichte vom demografischen Wandel und wie die Rheinbahn damit umgeht. Eine freundliche Märchenerzählerin mit Wolldecke um die Schultern, eine Handpuppe die schlaue Zwischenfragen stellt und Banknoten, von einer Rheinbahn Kollegin ins Publikum geschmissen werden (leider keine echten Noten, wie sich schnell herausstellt) sichern die Aufmerksamkeit des Publikums.
Der demografische Wandel und der damit verbundene Fachkräftemangel beschäftigt alle Verkehrsunternehmen, auch die Rheinbahn. Schon jetzt ist absehbar, dass bis zum Jahr 2030 ca. 1.100 Mitarbeitende das Unternehmen durch Erreichen der Regelaltersrente verlassen werden. Die Befürchtung, die entstehenden offenen Stellen durch den Fachkräftemangel nicht mehr besetzten zu können, ist schon jetzt aktuell. Die Rheinbahn möchte dem gern mit verschiedenen Maßnahmen entgegenwirken. Zum Einen wäre das die Rekrutierung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder zum Anderen die Erhöhung der Ausbildungsplätze. Aber sind die Maßnahmen ausreichend? Die Tatsache, dass Mitarbeitende der Rheinbahn nach 15 Jahren Betriebszugehörigkeit eine Beschäftigungssicherung haben, veranlasste die Mitarbeitenden der Personalabteilung zu folgender Überlegung:
Mitarbeitende, die aus gesundheitlichen Gründen ihre arbeitsvertragliche Arbeit nicht mehr ausüben können, soll die Möglichkeit geboten werden, durch eine weitergehende Qualifizierung innerhalb des Unternehmens eine neue, wertvolle Aufgabe zu übernehmen. Aus dieser guten Idee wurde ein Konzept entwickelt.
Diverse Bausteine sollen dem jeweiligen Mitarbeitenden je nach seinem Können für eine neue Stelle qualifizieren. Die Bausteine reichen von einer 2-jährigen Einarbeitungszeit bis hin zu einer Berufsausbildung mit IHK-Abschluss. Interessierte leistungsgeminderte Mitarbeitende können sich auf entsprechende Stellen bewerben. Sie durchlaufen dann eine 5-tägige Eignungsdiagnostik. Hier werden Gespräche mit Pädagogen und Psychologen geführt. Es folgen persönliche Gespräche, Eignungstests und Arbeitsproben. Die Ergebnisse werden mit dem Bewerbenden besprochen. Erst danach wird entschieden, ob eine Qualifizierung sinnvoll ist.
Die Weiterbildung wird mit bis zu 50 % des Arbeitsentgeltes von der Bundesagentur für Arbeit gefördert (WeGebAU). Das Unternehmen kann so frei gewordene Stellen mit Mitarbeitenden besetzen, die ihr Unternehmen gut kennen. Über Jahre erworbenes Fachwissen und Kompetenzen bleiben im Unternehmen und die leistungsgeminderten Kolleginnen und Kollegen bekommen weiterhin eine sinnvolle Aufgabe.
RNV GmbH
/in Prima Wettbewerb 2016Essen ist fertig!
SB-Verpflegung ersetzt Kantine
Auf dem Betriebshof Mannheim-Käfertal der RNV herrscht dicke Luft. Die Kantine soll geschlossen werden! Aber warum?
Die RNV ist ein Zusammenschluss aus fünf Verkehrsunternehmen. Seit Gründung im Jahr 2005 gibt es an den Standorten immer wieder Änderungen der Funktionen, Personalzuordnungen, Arbeitszeitmodelle, wie z. B. Blockpausenbildung im Fahrbetrieb und Anpassungen der Ablösepunkte im Liniennetz etc.. Die Öffnungszeiten der Kantinen änderten sich jedoch nicht, blieben fest und unflexibel. An den Großstandorten z. B. klassisch Montag bis Freitag. Getränke- und Snackautomaten stehen außerhalb dieser Öffnungszeiten zur Verfügung.
Der Standort Mannheim-Käferteil ist relativ klein, die Kantinenöffnungszeiten daher aus Kostengründen nur kurz und zu festen Zeiten.
Trotzdem ist hier immer Betrieb, rund um die Uhr. Denn Mannheim-Käfertal ist Ablösepunkt für den Bus- und Straßenbahnbetrieb. Zudem befindet sich hier die Werkstatt für Fahrzeugwartung und Streckeninfrastruktur.
Das passt natürlich nicht zusammen mit festen Kantinenöffnungszeiten. Immer weniger Menschen nutzten die Kantine. Daher die Überlegung, diesen Kantinenstandort ganz zu schließen und die Kosten einzusparen.
Für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen kam diese Möglichkeit gar nicht in Betracht. Zusammen mit dem Betriebsrat suchten sie daher nach Alternativen. Folgende Kriterien waren zu erfüllen:
• zufriedenstellende Verpflegungsform für die Mitarbeitenden
• passend zu den unterschiedlichen Arbeitszeitregelungen, Schichtsystem und Pausenregelungen
• vertretbare Kosten
Fündig wurden sie bei einem regionalen Anbieter für Tiefkühlkost: Frische Produkte bei hoher Qualität. Zum Glück verfügt die „alte“ Kantine noch über eine gute Ausstattung: Mikrowelle, Backofen etc. sind noch vorhanden. Eine Umstellung auf Tiefkühlkost ging entsprechend schnell und problemlos.
Da es ohne Regeln leider nicht ging, wurden auch diese gemeinsam erarbeitet. Die wichtigsten Prinzipien waren und sind jedoch: Selbstorganisation und Vertrauen. So lange diese eingehalten werden, steht einem Sauerbraten auch morgens um fünf, an 365 Tagen im Jahr nichts mehr im Wege. Guten Appetit!
Stadtwerke Osnabrück
/in Prima Wettbewerb 2016Frische Luft für Mensch und Bus
Damit ein Kraftomnibus einwandfrei läuft, muss er über eine ausreichende Menge an Druckluft verfügen. Über Nacht verlieren die Busse allerdings einen Teil ihrer Druckluft wieder. In den frühen Morgenstunden, zur Hauptbetriebszeit ist entsprechend viel los in der Busabstellhalle der Stadtwerke OS. Nahezu 100 Busse müssen mit Druckluft aufgetankt werden. Dazu muss die Druckluftschlauchkupplung an das entsprechende Ventil am Bus geklemmt werden. Das ist gar nicht so einfach, denn der Adapter ist scharfkantig und sehr fest, damit keine Luft ungefragt entweichen kann. Dazu ist ein hoher Kraftaufwand nötig, einhändig ist das sehr schwierig, also arbeitet man besser beidhändig.
An manchen Busmodellen sitzt das Ventil zudem so ungünstig, dass die Kolleginnen und Kollegen aus dem Fahrdienst in die Knie gehen müssen, um den Adapter erst an- und dann wieder abstöpseln zu können. Und dann noch diese scharfkantige Schelle, an der sich schon so manch eine und einer die Finger verletzt hat.
Wer verdenkt es da den Fahrerinnen und Fahrern, dass sie sich für die angenehmere Variante der Druckluftbetankung entscheiden: Motor an und laufen lassen, dann erledigt sich die unbequeme Arbeit von alleine. Die Druckluftbetankung dauert bei beiden Varianten bis zu 10 Minuten. Nun stelle man sich nun eine Halle vor, in der um die 100 Bussen mit laufendem Motor stehen. Hier kann die Luft quasi geschnitten werden! Gesund ist das nicht, ökologisch oder ökonomisch vertretbar ebenfalls nicht. Prima, dass es bei den Verkehrsbetrieben Osnabrück findige Mitarbeitende gibt!
Mehrere Testläufe und verschiede, ausprobierte Ideen später gibt es einen Adapter, der alle Probleme mit einem Schlag aus dem Weg schafft. Dieser Adapter kann sich durch leichtes Ziehen selbst entlüften. Dadurch wird der Druck auf dem Schlauch reduziert und in einem weiteren Schritt kann mit nur einer Hand die Kupplung vom Ventil gelöst werden. Die Kupplung ist mit einem Gummi überzogen, dadurch besteht keine Verletzungsgefahr mehr. Die raue Oberfläche des Gummis macht ein Abrutschen der Hand fast unmöglich. Die Gummiverbindung hat nebenbei noch den Vorteil, dass sie keine Fahrzeuge beschädigt.
Nun verzichten die Mitarbeitenden gern auf die Betankung durch Motorleistung. Die Luft in der Halle ist viel frischer und der Kraftstoffverbrauch geringer. Visualisiert werden diese Neuerungen zudem durch grüne Druckluftschläuche, die ins Auge fallen und sich positiv auf Arbeitssicherheit und Gesundheit auswirken.