RNV Mannheim

Alkohol im Griff?

Umgang mit dem Konsum von Suchtmitteln im Fahrdienst 

Viele Menschen glauben, über die Alltagsdroge Alkohol gut Bescheid zu wissen. Doch der Übergang vom gelegentlichen „Bierchen“, über dessen Missbrauch, bis hin zur Abhängigkeit verläuft häufig schleichend. Viele nutzen Alkohol oder andere Suchtmittel zur Entspannung oder beim Abbau von Ärger, Stress oder Frust. Das birgt die Gefahr des Suchtmittelmissbrauchs bis hin zu einer potentiellen Abhängigkeit. 

Dem Publikum in Hohenroda zeigte das Team der RNV ein weiteres, unterschätztes Problem, mit einem selbst gedrehten Film auf: dem Restalkohol!  In ihrem Film präsentierten sie eine bekannte Situation: Kolleginnen und Kollegen sitzen nach Feierabend beisammen und trinken ein Glas Wein oder Bier. Sie unterhalten sich angeregt, kegeln dabei, aus dem einen Bier werden 2, vielleicht noch ein „Schnäpschen“ dazu. Kein Problem, wenn man am nächsten Tag erst gegen Mittag seinen Dienst als Busfahrer antreten muss, ODER?? Nein!! Denn um den Restalkohol im Blut abzubauen braucht der Körper seine Zeit. Auch langes Duschen, viel Kaffee etc. sind keine Beschleuniger! 

Als nun ein Kollege sich seinem Teamleiter offenbarte und mutig bekannte: ich habe ein Alkoholproblem! Standen sofort folgende Fragen im Raum:

  • Was muss ich tun?
  • Was muss der Betroffene tun? 
  • Was darf der Betroffene nicht tun?

 14 Teamleitende der RNV informierten sich in Eigeninitiative bei einem Seminar beim Baden-Württembergischen Landesverband für Suchtfragen. Ziel war es, das erworbene Wissen an die Mitarbeitenden weiter zu geben, sie zu sensibilisieren im Umgang mit Alkohol oder anderen Suchtmitteln. Und das mit Erfolg: Die Rückmeldungen der Kolleginnen und Kollegen aus dem Fahrdienst sind durchweg positiv. Klar ist aber auch: Das Thema „Sucht“ bedarf der kontinuierlichen Aufmerksamkeit!

Damit Missbrauch von Suchtmitteln kein Tabuthema bleibt wird bei der RNV durch diese Initiative, nicht nur im Fahrdienst, offen mit diesem Thema umgegangen.

Stadtwerke Osnabrück

Das Osnabrücker Lehrfahrer Modell 

Neu eingestellte Busfahrerinnen und Busfahrer werden in Verkehrsbetrieben in der Regel nicht einfach in den Bus gesetzt mit der Aufforderung, „Jetzt fahr mal los!“ Normalerweise gibt es jemanden an die Seite, der oder die sich im Streckennetz und den örtlichen Gegebenheiten auskennt. Die Einweisung erfolgt mal mehr, mal weniger gut, je nachdem, wer einem an die Seite gestellt wurde, und wie die „Chemie“ untereinander stimmt. „Optimal ist das nicht“, sagten sich ein Fahrdienstleiter und ein kleines Team aus dem Fahrerkreis der Stadtwerke Osnabrück. Denn z. B. junge Azubis haben ganz andere Bedürfnisse, als neue Mitarbeitende aus anderen Verkehrsunternehmen oder Umschüler und Umschülerinnen. Die bisherige Methode bedurfte ihrer Meinung nach einer Modifizierung!  

In Workshops wurden Ideen eingebracht und zu einem Konzept entwickelt: Heute werden neue Fahrdienstmitarbeitende in den ersten Wochen durch ein kleines Team (2-3 Kolleginnen und Kollegen) begleitet. Das Team entscheidet, je nach Dienstplan, wer den oder die „Neuen“ begleitet. Die Entscheidung, ob sie im Team oder Einzeln begleiten, ob sie morgens, abends oder nachts fahren, trägt das Team selbst. Sie tragen in der Einführungsphase die alleinige Verantwortung. Auf diese Weise verschaffen sie dem neuen Mitarbeitenden einen angenehmeren Übergang in den regulären Linienbetrieb. Das Team bleibt auch weiterhin als Ansprechpartner erhalten. Dokumentiert wird die Ausbildung durch Ausbildungspläne und Protokolle und einen Feedbackbogen am Ende der Ausbildung, für das Team und den Lernenden. So lernen nicht nur Lehrschüler vom Lehrfahrer, sondern tatsächlich auch umgekehrt. Die Betreuung durch Lehrfahrende verschafft den neuen Kolleginnen und Kollegen schnell ein Gefühl der Zugehörigkeit und bringt ihnen Selbstvertrauen im Umgang mit dem Fahrzeug oder im Kundenumgang. Sie kennen sich im Streckennetz aus und wissen um die Besonderheiten. Das alles wirkt sich nachweisbar positiv auf die Unfallstatistik, die Abbrecherquote und die Kundenbeschwerden aus. 

Eine prima Idee, die gern kopiert werden darf!

MVG München

VBfit – ein Fitnessraum für Mitarbeitende am Standort der U-Bahnwerkstätten

Seit einigen Jahren existiert bei der MVG ein fest etabliertes Gesundheitsmanagement (siehe prima-Beitrag von 2011). Bestandteil dieses Systems ist die Möglichkeit für Mitarbeitende, Wünsche zu äußern. Diese werden umgesetzt, sofern sie der breiten Mehrheit und den Grundsätzen des Gesundheitsmanagements entsprechen. Von einigen engagierten Beschäftigten kam der Wunsch nach einem Angebot für Fitnesstraining im Werkstattbereich. Um möglichst viele zu erreichen, wurde die Idee entwickelt, einen Fitnessraum direkt am Standort aufzubauen. Der Vorschlag wurde durch die VBfit-Verantwortlichen positiv aufgenommen: einen Raum sollten sich die Mitarbeitenden allerdings selber suchen, sich selbst um die Einrichtung kümmern natürlich auf die Einhaltung der entsprechenden Sicherheitsstandards achten. Kosten für räumliche Umbauarbeiten würde der Betrieb übernehmen, die Anschaffung der Geräte und die Einrichtung der Räume sollen vom Bereich übernommen werden. Puh!

 Zum Glück kam hier der Zufall zur Hilfe! Bei einer ersten Besprechung zum Thema „Fitnessraum“ beteiligte sich eine Kollegin, die in ihrer vorherigen Tätigkeit bei den Badebetrieben beschäftigt war. Sie wusste von ausgemusterten, aber intakten Fitnessgeräten vom Münchner Olympiabad. Der Kontakt war schnell hergestellt, die Geräte besichtigt und für gut befunden. Viel schwieriger gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Raum. Dann wurde ein ungenutzter Lagerraum „entdeckt“. Die Umlagerung der dort eingelagerten Materialien stellte kein Problem dar und es sind sogar Duschen und Umkleiden vorhanden. Nun ging es mit vereinten Kräften an den Umbau vom Lagerraum zum Fitnessraum. Am 06. November 2012 erfolgt die feierliche Eröffnung. Durch die örtliche Nähe wird dieser Raum sehr gut angenommen. Am stärksten frequentiert ist er von 15:30 – 20:00 Uhr. Bis zu 15 Personen können gleichzeitig trainieren und es haben sich sogar Gruppen zum gemeinsamen Training gebildet. Kolleginnen und Kollegen anderer Standorte zeigen sich sehr interessiert an dieser sportlichen Lösung!