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BSAG Bremen – Sieger 2006!
/in Prima Wettbewerb 2006Anlage zur Enteisung des Fahrdrahtes
bundesweit patentiert!
In den Wintermonaten, insbesondere in den frühen Morgenstunden, ist das Vereisen von Fahrleitungen ein immer wiederkehrendes Problem für den elektrischen Schienenverkehr.
Die Eisbildung an den Oberleitungen verhindert eine ungehinderte Stromaufnahme des Fahrzeugs, es kommt zu Kontaktproblemen zwischen Stromabnehmer und Oberleitung. Die vereisten Fahrdrähte verursachen Schäden an der Fahrzeugelektronik oder an den Oberleitungen, Betriebsstörungen oder schlimmstenfalls Fahrtenausfälle sind die Folge, die daraus entstehenden finanziellen Kosten sind für die BSAG erheblich. Wird dann noch berücksichtigt, dass der Individualverkehr durch Schneefall, Eisregen etc. schnell zusammenbricht, wird ein zuverlässiges ÖPNV-Angebot in der Stadt noch notwendiger. Ausschlaggebend für das Projekt „Fahrdrahtenteisungsanlage“ war der 24. Dezember 2002.
Ausgerechnet am Heiligabend sorgte Eisregen für ein Verkehrschaos, in Bremen ging nichts mehr, bei der BSAG stand alles still, die Oberleitungen waren dick mit Eis überzogen, die Straßenbahnen somit ohne Strom.Damit sich eine solche Situation nach Möglichkeit nicht wiederholt, wurde in einem Gemeinschaftsprojekt aus Werkstattmitarbeitern, Technikern und kaufmännischen Angestellten eine Fahrdrahtschmieranlage entwickelt und im Rahmen einer Erprobungsphase getestet. Es handelt sich hierbei um eine Präventivmaßnahme, d.h. die Fahrleitung wird, sobald erste Anzeichen für eine mögliche Raureif- oder Eisbildung vorhanden sind (Daten des Wetteramtes), mit einem Frostschutzmittel bestrichen.
…Und das funktioniert so:
Über einen zweiten Stromabnehmer auf dem Dach einer Straßenbahn wird durch eine Filzrolle Glycerin auf den Fahrdraht aufgebracht, dieses Frostschutzmittel hält den Fahrdraht ca. 3 Tage lang eisfrei. Diese Anlage wurde versuchsweise in einen Schienenschleifwagen eingebaut und hat sich bestens bewährt. Die Anlage besteht aus 2 Komponenten, einer elektro-pneumatischen Anlage, die im Fahrzeuginneren installiert ist, und einer Schmiervorrichtung, die als Aufsatz für den Stromabnehmer auf das Wagendach montiert wird.
Das Glycerin wird in Tanks mitgeführt und mit Vorratsdruck (0,5 bar) zu der Filzrolle gepumpt. Das überschüssige, heruntertropfende Glycerin wird in einer Wanne aufgefangen und in einen Behälter im Wageninneren zurückgeleitet. Es kann später auch wieder aufbereitet bzw. gereinigt werden.
Stan Connex / Adefipe
/in Prima Wettbewerb 2006Ein „Praxis-Guide“ hilft Busfahrern bei Störungsbeseitigung
Auch dieses Jahr war der Vorjahressieger des französischen Partnerwettbewerbes ADEFIPE auf der Prima-Konferenz vertreten!
Das Team der TEC Brabant Wallon, eine Tochter des öffentlichen regionalen Nahverkehrsunternehmen der belgischen Region Wallonie. Das TEC- Team präsentierte ein Kooperationsprojekt zwischen Fahrern und Werk-stätten: Wie kriegen wir Fahrzeugstörungen am schnellsten beseitigt? Die stete Erneuerung der Fuhrparks und Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnologie führen dazu, dass sich Mechaniker und Fahrpersonal permanent weiterbilden müssen. Der Aufwand steigt bei der TEC dadurch, dass insgesamt 8 verschiedene Bustypen zum Einsatz kommen. Trotz guten Willens hat dies in der Vergangenheit bei Fahrdienstkollegen dazu geführt, dass sie sich bei der Beseitigung von Störungen auf Strecke überfordert fühlten und es häufiger störungsbedingte Verspätungen oder gar Fahrtenausfälle gab.
Da hierunter sowohl Fahrer als auch Mechaniker litten, entwickelten Beschäftigte beider Gruppen eine Idee: Warum nicht die wichtigsten Störungsquellen dokumentieren und Hilfestellungen für eine Beseitigung in einer Weise verfassen, die für den Fahrdienst auch verständlich ist? Gesagt – getan! Gemeinsam entwickelten die Beschäftigten für alle Bustypen kurze technische Beschreibungen mit Anleitungen für Störungsbeseitigungen. Dadurch, dass Werkstatt- und Fahrdienstkollegen bei der Erstellung dieser „Praxis-Guides“ beteiligt waren, konnten beide Gruppen ihre Erfahrung einbringen. Die Werkstattleute verfügten über das technische Wissen. Die Fahrdienstkollegen achteten darauf, dass es praxisgerecht formuliert wird. Nachdem dieser neue „Praxis-Guide“ an alle Kollegen und Kolleginnen des Fahrdienstes ausgegeben wurde konnten die Pannenhilfen um 2,3% gesenkt werden. Die Anzahl der Fahrtenausfälle sank sogar um 23%! Ein einfaches Instrument mit viel Wirkung.
BOGESTRA
/in Prima Wettbewerb 2006Fahrlehrer erhöhen Effektivität ihrer Ausbildung
Neue Wege in der Fahrschule der BOGESTRA
Vor großen Herausforderungen stand die Fahrschule der BOGESTRA:
Aufgrund wirtschaftlicher Zwänge musste die grundsätzliche Struktur der Ausbildung von Kom-Fahrern neu überdacht und effektiver gestaltet werden. Insbesondere der bisherige Ablauf der Ausbildung zu festen Zeiten und mit einer Gruppe von Fahrschülern die gemeinsam eingestellt und gemeinsam zur Prüfung gebracht wurden, stand zur Disposition. Denn die damit verbundenen starren Arbeitszeiten führten zu unproduktiven Zeiten der Fahrlehrer und der Fahrschüler. Wichtige Änderung aus Sicht der Fahrschüler besteht darin, dass sie künftig während der Ausbildung nicht im Unternehmen beschäftigt sind, sondern zunächst einen Ausbildungsvertrag erhalten, wie er auch in einer privaten Fahrschule abgeschlossen werden muss. Die betroffenen Fahrlehrer ergriffen die Chance, die sich durch die vorhandene Teamstrukturen bei der BOGESTRA AG ergab:
Sie erarbeiten in vielen gemeinsamen Sitzungen eigenständig eine Lösung, um die Ausbildung effizient und ohne Qualitätseinbußen durchzuführen. Dabei mussten viele Punkte berücksichtigt werden, wie beispielsweise die Ausbildungsplanung, die Ausbildungsstruktur, Anforderungen an Fahrlehrer und -schüler und vieles mehr. Das von den Fahrlehrern entwickelte Konzept sieht vor, dass in den ersten vier Wochen der Ausbildung überwiegend der theoretische Unterricht durchgeführt wird, ergänzt durch Tagesschulungen in Tarif, Erste Hilfe sowie einem Kommunikations- und Kundendiensttraining. Eine grundlegende Neuerung gibt es bei den praktischen Fahrstunden: Hier sind die Fahrschüler jetzt mit dem Fahrlehrer alleine auf dem Fahrzeug und erhalten eine individuelle Ausbildung. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die unterschiedlichen Ausbildungszeiten für die Fahrausbildung – in Abhängigkeit von der vorhandenen Fahrerlaubnis – individuell angepasst werden können.
Allerdings ergibt sich die Notwendigkeit, dass die Fahrlehrer flexibler eingesetzt werden müssen (um sich nach den Bedürfnissen der Kunden richten zu können) und die Planung der Fahrstunden wesentlich genauer durchgeführt werden muss. Aus diesen Gründen wurden die Arbeitszeitfenster der Fahrlehrer erweitert.Mit diesem gemensam getragenen Konzept ist es den Fahrlehrern der BOGESTRA AG gelungen, die Ausbildungskosten um 324.000 € im Jahr zu senken und gleichzeitig die Ausbildungskapazität zu erhöhen. Erreicht wurde dies im wesentlichen durch Wegfall der Personalkosten der Fahrschüler während der Ausbildung und die Reduzierung von Verlustzeiten. Damit wurde ein wertvoller Beitrag zum Restrukturierungsprozess im Unternehmen vollzogen. Es ist eine Ausbildungsstruktur entstanden, die sich kostenseitig mit einer privat betriebenen Fahrschule vergleichen lassen kann und dabei den Qualitätsansprüchen des ÖPNV Rechnung trägt. Die Motivation und Lernbereitschaft der Fahrschüler blieb dabei erhalten. Und die der Fahrlehrer auch.