MVG München

mnchen06Einführung eines KANBAN Systems 
Beschäftigte gewährleisten verbrauchsnahe Materialbereitstellung

Viele Werkstattbeschäftigte kennen das: Wer Material braucht, hat erst einmal Papiere auszufüllen, Genehmigungen oder gar Unterschriften einzuholen. Der Verfahrensweg ist oft lang, was besonders ärgerlich ist, wenn es gerade mal eilt: Dann würde man sich wünschen, das Material solle einfach da sein.   Wie dieser Wunsch – ganz ohne Fee – in Erfüllung gehen kann, zeigte das Münchner Team anläss-lich der Prima-Konferenz in seinem modernen Märchen: Es realisierte die Philosophie, dass das Material für die Erledigung der Arbeitsprozesse da ist und nicht um eigene administrative Prozesse zu erzeugen Statt Kontrolle setzt die MVG auf Eigenverantwortung – insbesondere bei allgemeinem Verbrauchsmaterial mit einem Wert unter 5 € .  Und das funktioniert recht einfach: In der Nähe des Arbeitsbereiches steht ein Regal in dem das Verbrauchsmaterial liegt, welches der Nutzer bestimmt hat. Die Materialien liegen in jeweils zwei gekennzeichneten Behältern.

Ist ein Behälter leer wird er zur Seite gestellt und vom Lagerpersonal abgeholt. Während dieser Zeit bedient sich der Nutzer aus dem zweiten Behälter. Bevor dieser leer ist erscheint das Lagerpersonal mit dem gefüllten Zweitbehälter. Wünscht der Nutzer zusätzliches Material im Regal trägt er den Materialwunsch auf einen Vordruck ein und in Kürze steht das ge-wünschte Material bereit. Der Standort von Material, das nur gelegentlich benötigt wird, kann im SAP-System nachgesehen werden. Dieses Verfahren nennt sich Kanban und hat sich in München zum „Selbstläufer“ entwickelt. Anfängliche Befürchtungen das Material könnte unerklärbaren Schwund aufweisen haben sich nicht bestätigt. Dafür ist die Mitarbeiterzufriedenheit gestiegen. Die Prozesse konnten massiv gekürzt werden und es ergaben sich weitere Impulse für ergänzende Projekte wie z.B. Selbstbedienungslager und Werkstattlager.

 

DSW 21 Dortmund

dsw061Strab-Teamleiter von DSW21 machen Schule:
Kooperation mit Schulen stoppt jugendlichen Leichtsinn

Im Herbst des Schuljahres 2003/2004 erhielten die Teamleiter „Strab-Betrieb“ von Fahrerinnen und Fahrern verstärkt Meldungen und Hinweise in Teamgesprächen, dass es auf der rein oberirdi-schen Ost-West-Strecke während des Schulverkehrs zu gefährlichen Situationen durch Schulkin-der kommt. So öffneten etwa beim Einfahren in einige Haltestellen Schüler die Türen und spran-gen vorzeitig, noch während der Fahrt bei 20 – 30 km/h aus der Straßenbahn. Durch systematische Überprüfungen durch die Teamleiter konnten die Personalien einiger Bahnspringer sowie die Schule und die Klasse festgestellt werden. Auffällig war, dass es sich aus-schließlich um Schüler der 5. bis 7. Klassen (Sekundarstufe I) handelte und vier Schulen besonders betroffen waren.   

Die Teamleiter entschlossen sich, in einem ersten Schritt keine Informatio-nen an die Eltern zu geben, sondern zunächst den persönlichen Kontakt zu den betreffenden Schulen aufzunehmen. Dort erläuterten sie den Schulleitern die Situation und machten sie auf die lebensgefährliche Situation aufmerksam ohne die Namen der Schüler weiterzugeben.Denn es war den Teamleiter klar, dass Sanktionen der Schule bzw. der Eltern keine ausreichende, zukunftsorientierte Lösung sind – auch um die Schüler an die DSW21 zu binden. In den Gesprächen mit den betroffenen Schulen entwickelte sich der Gedanke, eine gezielte gemeinsame Aktion im Rahmen des bestehenden Verkehrsunterrichtes durchzuführen und die Ju-gendlichen direkt anzusprechen. Dabei stießen die Teamleiter auf Jugendkontaktbeamte (Jucops) der Polizei Dortmund, die mit ähnlichen Veranstaltungen schon Erfahrungen sammeln konnten und man einigte sich auf ein gemeinsames Vorgehen.

Voraussetzung für einen Erfolg der Maßnahme war die Erarbeitung eines altersgerechten Unterrichtskonzeptes. Diese Aufgabe übernahmen die Teamleiter der DSW21. Ziel war es, die besondere Gefahrensituation eindringlich darzustellen und mögliche Folgen für alle Beteiligten – auch andere Verkehrsteilnehmer – aufzuzeigen. Besonderheiten der Fahrzeugtechnik (Türmechanismus, Bremsverhalten) sollten ebenso erläutert werden wie rechtliche Konsequenzen. Das gesamte Un-terrichtskonzept ist auf die Dauer einer Schulstunde (45 Min.) ausgelegt. Aus Überzeugung den richtigen Weg einzuschlagen, haben sich die drei Teamleiter dazu entschlossen, das Unterrichtskonzept in ihrer Freizeit auszuarbeiten und einzuüben.Das Projekt ist durch aktive Pressearbeit begleitet worden, um weitere Schulen zu gewinnen. Dadurch werden bis heute elf Dortmunder Schulen durch die Teamleiter betreut. In jeder Schule wurden die kompletten Klassen 5 – 7 geschult.

Seit Start des Projektes wurden bis Ende 2005 120 Klassen mit mehr als 3000 Schülerinnen und Schülern erreicht. Nach der Durchführung der Unterrichtseinheiten ist ein deutlicher Rückgang der Vorfälle festzustellen, die sich heute auf wenige Einzelfälle beschränken. Die Maßnahme hatte damit auch zur Folge, dass erheblich weniger Fahrzeug-/Türstörungen auftraten. Aus diesem Grund verringerte sich die Anzahl der Verspätungen während des Schulverkehrs, was wiederum zu Folge hat, dass andere Fahrgäste/Kunden pünktlich ihr Ziel erreichten. Da die Prävention so erfolgreich ist, haben sich die DSW21 entschieden, das Projekt fortzuführen.

VGF Frankfurt

frankfurt06Neue Besen kehren gut
Kurz vor Mitternacht auf Frankfurt´s Straßen, es regnet und ist kalt…

Vier Mitarbeiter bereiten sich auf den nächtlichen Einsatz vor… Schienenrillenreinigung. Diese Arbeit gehört nicht zu den beliebtesten. Mit einem Kratzeisen müssen die Leute ein festgefahrenes Gemisch aus Weichenschmiere, Bremssand, Fahrbahnschmutz u.a. aus den Gleisen herauslösen. Dies ist unwahrscheinlich zeitaufwändig, anstrengend und ermüdend und nicht ungefährlich.  So manchem „Beinahezusammenstoß“ mit unachtsamen Autofahrern konnte man in der Vergangenheit gerade noch entgehen.Sicher, es gibt bereits Reinigungsfahrzeuge im Fuhrpark, aber die sind nicht so effizient und auch sehr störanfällig. Deshalb wird diese Arbeit auch immer noch am gründlichsten durch den Mensch erledigt. Dieser Umstand war für zwei Mitarbeiter des Fachbereiches Bahnbau schon seit langem ein Dorn im Auge. 

Der Mensch hatte seinerzeit das Rad erfunden, um sich das Leben leichter zu machen, also musste es hier doch auch eine Lösung geben. Nach einigem hin und her überlegen und vielen Arbeitsstunden konnte man die Lösung des Problems präsentieren. Die Rillenreinigungsmaschine. Aus alten Teilen, wie z.B. ein ausgemustertes Lorendrehgestell, Rechteckrohren und einem Weichenstellantrieb wurde ein Gerät entwickelt, das in seiner Handhabung einfach ist, gründlich die Rillengleise reinigt und auch noch Sicherheit für das Personal bietet. Keiner muss mehr die ganze Nacht „kratzen“, ein Mitarbeiter ist für die Funktionsüberwachung zuständig und das restliche Personal kann für andere, dringend anstehende Arbeiten eingesetzt werden. Die Betroffenen sind zufrieden, da ihnen hier eine ungeliebte Tätigkeit abgenommen wurde.