KVB Köln

koelnEin Online Büromaterialkatalog bei den Kölner Verkehrsbetrieben  
… reduziert die Falschbestellungen

 Im Jahr 2001 äußerten die Kunden des Bereiches Materialwirtschaft vermehrt den Wunsch, das Sortiment für Büromaterial in der Nähe des Hauptabnehmers „Verwaltungsbereich“ vorzuhalten. Das im Jahre 1999 neu eröffnete Lager 5, in unmittelbarer Nähe zum Verwaltungsgebäude, war dafür ein idealer Standort. Die Projektverantwortlichen beschlossen, den Kunden gleichzeitig einen neuen Service anzubieten, mit dessen Hilfe er seine Bestellung selbstständig und ohne Rückfrage an das Lager eindeutig ausführen kann. In einem Online Büromaterialkatalog, der das gesamte Sortiment präsentiert, wurde diese Idee nun umgesetzt. Der Kunde findet hier alle Artikel mit Foto, Materialnummer und Beschreibung abgebildet. Die Optimierung zeigt sich im verbesserten Umgang von Kunden und Lagermitarbeitern. Ohne visuelle Darstellung der Artikel kam es zu Falschbestellungen, dies führte zu höheren Kosten und Wartezeit für die Kunden. 

Ebenso hatten die Kunden keinen Überblick über das Sortiment, so dass Artikel häufig nur zur Ansicht bestellt oder extern beschafft wurden, obwohl sie im Sortiment vorhanden waren. Dadurch entstanden unnötige Kosten. Für die Falschlieferungen Ihrer Bestellungen machten die Kunden die Lagermitarbeiter verantwortlich. Und für die häufigen Rückläufer, die unnötige Mehrarbeit bedeuteten, machten im Gegenzug die Lagermitarbeiter die Kunden verantwortlich. Hier bestand erhebliches Unzufriedenheitspotential auf beiden Seiten. Qualitativ hat sich die Anzahl der Falschbestellungen stark reduziert von ca. 15% auf derzeit ca. 1%, gemessen an unseren Warenausgängen. Das entspricht einer Erfolgsquote von 93%. Die Anzahl der Rückfragen durch die Kunden ist ebenfalls stark rückläufig. Quantitativ hat sich die interne Beschaffung von Büromaterial erhöht. Auch zwei Unternehmenstöchter konnten als Kunden gewonnen werden. Der Katalog löste die vorhandenen Schwierigkeiten und führte zu einem kollegialen Umgang von Kunden und Lagermitarbeitern, ebenso wurden Kosten und Zeit eingespart. In mehrfacher Weise hat das Projekt „Online Büromaterialkatalog“ also Gewinner hervorgebracht.

BVG Berlin

Schüler sorgen für Ordnung in Berliner Bussen
Morgens halb acht in Berlin:

 Tausende Jugendliche auf dem Weg zur Schule stürmen die Linienbusse, es wird gerempelt, gepöbelt, geschrieen, nicht selten werden die Fahrzeuge beschädigt. Die Fahrer sind gestresst, Fahrgäste fühlen sich belästigt. Vandalismus und aggressives Verhalten im Schülerverkehr nehmen zu. Dieser Umstand war den Berliner Busfahrern schon länger ein Dorn im Auge. In den Seminaren der Fahrschule wurde dem Frust oft Luft gemacht. Im Jahr 2001 wurde deshalb hier – in Zusammenarbeit mit Polizei und Schulen in Berlin – das Projekt BVG Schülerbegleiter ins Leben gerufen. Durch spezielle Kleidung auf ihrem täglichen Schulweg erkennbar, wirken die Schülerbegleiter durch ihre Präsenz und greifen nur ein, wenn die Situation es erfordert. Wann das der Fall ist, lernen sie in einer vorbereitenden Ausbildung durch BVG und Polizei. Die BVG betreut inzwischen 300 Schülerbegleiter aus 10 Schulen in 3 Bezirken. Die Schüler sind ehrenamtlich tätig und erhalten keine Vergütung. 

Statt dessen lernen sie, Verantwortung zu übernehmen und selbstbewusst aufzutreten. Um den Teamgedanken zu stärken, werden monatlich Treffen zur Diskussion von Problemen und für gemeinsame Unternehmungen organisiert. Bei der Gestal-tung dieser Treffen helfen auch die gewonnenen Sponsoren: so stiftete z.B. der Sponsor Hertha BSC Freikarten für ein Bundesliga-Spiel. Hauptsponsor des Projektes ist die „Initiative Schutz vor Kriminalität“ (ISVK), die die Schülerbeglei-ter mit der typischen Bekleidung (Basecap, Poloshirt und Weste) ausstattet. Das Konzept ist äußerst erfolgreich: Fahrer und Fahrgäste sind laut einer Befragung durch die BVG Marktforschung zufriedener, die Vandalismusschäden sind nachweislich zurückgegangen. Auch Befürchtungen, dass die Schülerbegleiter sich in Gefahr begeben, konnten nicht bestätigt werden. Bisher ist noch kein Schülerbegleiter in einen ernsten Zwischenfall verwickelt worden. Geplant ist deshalb, den Einsatz der Schülerbegleiter auszuweiten: Weitere Schulen sollen hinzukommen, auch in Straßenbahnen und U-Bahnen sollen künftig die „Ruhestifter“ in blau/ gelber Uniform zu sehen sein.

LVB Leipzig

leipzigGraffiti-Prävention
Ein Projekt von Mitarbeitern der Leipziger Verkehrsbetriebe

 Mal ehrlich, wer kennt das nicht: Gerade erst wurde ein Gebäude, oft mit erheblichem Aufwand, frisch renoviert und wenige Tage – manchmal auch nur Stunden – später „zieren“ wilde Schmierereien die Wände. Zwei Beschäftigte der Leipziger Verkehrsbetriebe wollten sich mit dem ewigen Kreislauf ’sanieren – beschmieren – sanieren – …‘ nicht abfinden. Sie hatten beobachtet, dass einmal gestaltete Flächen in den meisten Fällen in Ruhe gelassen werden. Warum sollten die LVB also nicht auch ihre leeren Wandflächen bemalen lassen? Relativ schnell erkannten die Initiatoren, dass sie das Projekt nicht allein durchziehen konnten. Sie suchten und fanden Verbündete in den betroffenen Bereichen und beim Marketing.  Wesentlich voranbringen sollte das Projekt die Kontaktaufnahme zur Inspektion Öffentlichkeitsarbeit und Prävention der Polizei.

Nach einigen Gesprächsrunden wurde auch der Streit, ob die Arbeiten von professionellen Anbietern oder Amateuren durchgeführt werden sollen, zu Gunsten von Jugendlichen, die den Absprung aus der Illegalität vollziehen oder nicht erst illegal werden wollen, entschieden. Gemeinsam gelang es, die Entscheidungsträger im Unternehmen zu überzeugen. Die Motive, die schließlich die Gebäude schmücken sollten, wurden im Rahmen eines Wettbewerbs in der Graffiti-Galerie „Reinweiss“ vorgestellt und ausgewählt. Einen Monat später er-folgte dann im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung mit Sprayern, Pressevertretern sowie interessierten Bürgern und Mitarbeitern die Freigabe von jeweils 4 Unterwerken und Wartehallen zum legalen Besprühen. Die Motive sind mehrheitlich echte Hingucker und fügen sich wohltuend ins Stadtbild ein. Auch das Ziel, den Instandhaltungsaufwand zu senken, wurde erreicht: Lediglich ein Graffito musste seither ausgebessert werden. Nicht zuletzt auf Grund dieser guten Erfahrung konnten mittlerweile an weiteren Objekten Sprayer ihre Ideen verwirklichen. Mit ihrem Engagement bei der Umsetzung der eigenen Idee haben die Mitarbeiter sowohl zur Verbesserung des Außenbildes der LVB als auch zur Einsparung von Kosten beigetragen.