LVB Leipzig

Frischer Wind

durch Leipziger Azubis in einer Servicestelle

Um bestimmte Bereiche ihrer Ausbildung so eng wie möglich an der Praxis zu orientieren, übernahmen Azubis der Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH für vier Wochen die Leitung einer Servicestelle. Das Projekt war ein glatter Erfolg: Die Kunden bescheinigten den jungen Menschen in einer Fragebogenaktion gute Noten für guten Service und viel Engagement und dies würdigten auch die Medien mit Beiträgen in Presse, Funk und Fernsehen. Die 16 bis 20-jährigen konnten sogar den Umsatz der Leitstelle steigern! Aber mal von vorn: Im Frühjahr 2002 traten die Auszubildenden mit ihrer Idee an die Ausbilder heran.

Gemeinsam mit dem Personalchef der LVB entwickelten sie dann das Konzept für einen solchen Praxiseinsatz. Im nächsten Step eigneten sich die Azubis in einem Seminar zielstrebig die notwendigen Kenntnisse wie Verkauf von Fahrscheinen, Vermittlung von Informationen über das Liniennetz, Tarife, Baustellen sowie den Abschluss von Abo-Verträgen und Jahreskarten an. Auch über die Struktur des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes mußten sie Bescheid wissen. Für die Leitung ihrer Servicestelle wählten die Auszubildenden eine ‚Geschäftsführung‘, ihren Dienstplan erstellten die Azubis selber. Nun konnte es losgehen: Vom 4. Bis 29. November 2002 übernahm ein Team von zwölf kaufmännischen Auszubildenden die Servicestelle in der Karl-Liebknecht-Staße. Im Vordergrund stand die Umsetzung des Service-Gedankens, deshalb wurde auf Anregung der Azubis eine Schnellkasse eingerichtet, die hauptsächlich dem Fahrscheinverkauf und kleineren Kundenberatungen diente.

Insgesamt stelle sich für die jungen Menschen ihre eigenverantwortliche und selb-ständige Arbeit als sehr anspruchsvoll, kommunikativ und interaktiv heraus. Bereits während ihrer Ausbildung konnten die Azubis wertvolle Praxiserfahrungen und nützli-che Einblicke für ihre künftige Arbeit gewinnen. Dass die Geschäftsführung der LVB weiteren Projekten dieser Art zustimmte, zukünftig sogar auch für die technischen Ausbildungsberufe, darf wohl als weiterer Beweis für den Erfolg dieser Idee betrachtet werden!

BSAG Bremen

Patenschaft der Bus – Linien 33/34

Wir befinden uns im ‚gehobenen‘ Bremer Stadtteil Oberneuland,

 wo die Buslinien 33 und 34 zwei Schulen anfahren, um Schüler, Lehrer, Eltern, aber auch Anwohner und Besucher si-cher und pünktlich an ihr Ziel zu befördern. Allerdings kommt es durch folgende Beeinträch-tigungen die in diesem Stadtteil immer wieder zu erheblichen Verspätungen:
– hohes Verkehrsaufkommen, u.a. durch DaimlerChrysler Werksverkehr,
– ICE belasteter Bahnübergang,
– geringe Straßenbreiten und
– phasenweise unzureichende Beleuchtung.  

Dies war den FahrerInnen ein Dorn im Auge und so hat sich im Rahmen der Gruppenarbeit die Projektgruppe „Patenschaft der KOM – Linien 33/34″ diesem Thema angenommen.

Es wurde ein Videofilm von der Verkehrssituation gedreht, welcher der Schule überlassen und für den schulinternen Verkehrsunterricht genutzt wird. Durch den Videofilm haben die Schüler die chaotische Verkehrssituation realistischer wahrgenommen. Die Busfahrerinnen und Busfahrer der BSAG wurden nun nicht mehr als „Fremdkörper“, sondern als Teil der Schule gesehen. Eine Unterrichtsstunde haben die BSAG-Vertreter gestaltet und durchge-führt. Die Schüler wurden direkt mit einbezogen und für die Situation sensibilisiert. Außerdem suchten die Projektgruppenmitglieder direkt vor Ort das Gespräch mit der Schulleitung, dem Ortsamt und der Polizei. Die Ergebnisse der zahlreichen konstruktiven Gespräche lassen sich sehen:
– Für PKWs ist ein Halteverbot vor der Schule eingerichtet worden, um den Verkehrsraum zu entlasten.
– Ein Elternlotsendienst wurde ins Leben gerufen.
– Verweis auf sichere und feste Parkplätze außerhalb der Fahrbahn, wo Eltern beim Hinbringen und Abholen ihrer Schützlinge halten können.
– Die Busse der Fremdunternehmen halten nun nicht mehr direkt vor der Schule auf der engen Straße, sondern fahren zum Halten bis auf das Schulgelände.
– Eine Halteposition mit Fahrbahnmarkierung wurde angebracht, um die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg zu garantieren.

Insgesamt ist das positive Auftreten der BSAG in der Öffentlichkeit gefestigt worden. Eine Stärkung der Kundenorientierung und Fahrgastbindung ist erreicht worden – die Beschwer-den im Bereich der Linie 33/34 haben stark abgenommen.

KVB Köln

DELTA SH 2000
oder die Geschichte einer neuen Schienenschmieranlage bei der KVB

 Am Ende einer mehrjährigen Entwicklungsphase entstand im Jahr 2000 aus einer vorhande-nen, aber völlig veralteten Anlage eine komplett runderneuerten, leistungsstarke und wirtschaftliche stationäre Schienenschmieranlage, die den Namen DELTA SH 2000 erhielt. Die Entwicklung einer neuen Anlage war deshalb vonnöten, da der Verschleiß an Rad und Schiene gravierende Ausmaße angenommen hatte, da eine flächendeckende Schmierung weitgehend fehlte (insbesondere verursacht durch die Losradtechnik!). Bei der DELTA SH 2000 handelt es sich deshalb um eine stationäre Schienenschmieranlage, die sich fest eingebaut im Gleis befindet und bei Über- bzw. Vorbeifahrt eines schienengebundenen Fahrzeugs für die Auslösung eines Schmierprozesses sorgt. Dieser dient hauptsächlich der Reduzierung von Verschleiß zwischen rollendem Rad und Schiene. Die Typenbezeichnung ergibt sich aus den Nachnamen der beteiligten Mitarbeiter.

  • Die Vorteile:
    Einfaches Prinzip
    Ausschließlich handelsübliche Bauteile wurden verwendet, die einfach über jeden Katalog zugänglich sind
    Wirtschaftliche Alternative zu den technisch hochgezüchteten Anlagen anderer Hersteller (1/3 der Kosten)

 Die Idee zur Modernisierung und Optimierung unserer veralteten stationären Schienen-schmieranlagen Marke Eigenbau wurde gemeinsam in der für den Bau und die Unterhaltung der Anlagen verantwortlichen Gruppe bzw. Abteilung entwickelt und umgesetzt. Die ‚Erfinder‘ sind Servicetechniker vor Ort, gelenkt und unterstützt wurde die Gruppe durch den Leiter der Abteilung Zentrale Bahnbaudienste, der u.a. auch die Gruppe „Stationäre Schienenschmierung“ angehört. Die Umsetzung des Projektes gelang neben dem normalen Tagesgeschäft. Die Idee einer neuen Schienenschmieranlage brannte den Kollegen nämlich schon länger unter den Nägeln.

 Für alle Technikinteressierten einige Details zum Prinzip der DELTA SH 2000:

Durch Bohrungen im Schienenkopf wird ein speziell auf die Anlage abgestimmter Spezialschmierstoff punktgenau in die Reibfläche zwischen Rad und Schienenkopf aufgebracht, von wo er vom Spurkranz des Rades aufgenommen und gleichmäßig auf einer Länge von bis zu mehreren Kilometern verteilt wird. Die Hauptkomponenten sind die elektronische Steuerung, der Schmierstofftank und die Pumpe (untergebracht in einem geschützten Tanker), der elektro-magnetische Sender sowie die Zuleitungen und Verteiler an der Schiene. Die veraltete Anlage funktionierte auf Ölbasis.